Symptome nach einem Geburtstrauma

Der Ursprung von jeglichen Reaktionen oder Symptomen beruht auf der Tatsache, dass wir in belastenden (oder traumatischen) Momenten nicht alles, was an Reizen auf uns zugekommen ist, aufnehmen, verstehen und verarbeiten konnten, es möglicherweise auch nicht wollten.  Oftmals kommen Gefühle wie Angst, Schreck, Ekel, Schuld, Scham, Ärger oder Trauer hinzu – die im Nachhinein nach Erklärung suchen. Wir möchten gerne verstehen, was um uns herum passiert. wir brauchen dieses Wissen um uns nicht ausgeliefert und hilflos zu fühlen. Sonst verlieren wir das Bewusstsein über das, was passiert ist. Es wird manchmal auch als Kontrollverlust beschrieben.

Doch wenn wir uns an alle Aspekte erinnern und dabei keinen offenen Fragen oder ungewollte Gefühle haben, beschäftigt uns das Erlebte auch nicht mehr. Erinnere dich vielleicht an das Mittagessen, letzte Woche Mittwoch – es ist dir womöglich nicht mehr wirklich in Erinnerung – insofern keine besonderen positiven oder negativen Gefühle damit verknüpft sind.

Da wir immer eine innere Balance anstreben und auch offene Fragen klären möchten, Spannungszustände loslassen möchten und im Grunde Bewusstheit erlangen möchten, beschäftigt uns das Erlebte in irgend einer Form weiter. Wie das bei jedem Einzelnen aussieht, hängt auch von bisherigen Erfahrungen ab, der Art des Ereignisses selbst aber auch den Umständen und Begegnungen im Anschluss.

Typisch ist der Versuch, die Erinnerung an das Erlebte zu vermeiden. Wir wollen uns nicht schlecht oder unwohl fühlen. Das Erlebte war schrecklich und das will ich nicht mehr erleben – auch nicht in der Erinnerung. aber nicht nur Bilder oder Gedanken, auch ähnliche Emotionen möchten vermieden werden. Man möchte sich doch jetzt endlich auf das Kind konzentrieren und die Bindung stärken. Die Idee, dass man sich immer noch später um sich selbst kümmern kann und jetzt das Kind auf Platz 1 erhebt ist weit verbreitet. Dabei wird jedoch vergessen, dass jeder Einzelne viel mehr in der eigenen Kraft, Mitte und Präsenz ist, bereit tiefe Bindungen anzugehen, wenn belastendes „Material“ sie nicht davon ablenkt. Ausserdem benötigt es oftmals zusätzlichen Kraftakt ungewollte Erinnerungen zu vermeiden oder Situationen wie Gespräche mit anderen Müttern oder Familie aus dem Weg zu gehen.

Ein anderes Hauptsymptom einer posttraumatischen Belastung ist das Wiedererinnern. Im Grunde sind das häufig genau die Erinnerungen, die man vermeiden will, weil sie eben ungute Gefühle oder ein Gefühl von Schwäche und Trennung verursachen – die dann auch vermieden werden wollen.

Häufig kommen diese wie von selbst, unvorbereitet oder als Reaktion auf etwas das im Alltag vorfällt – es fragt jemand danach, wie die Geburt war, eine Bekannte hat ein Kind geboren, man trifft zufällig die Hebamme auf der Strasse, oder man fühlt sich ähnlich überfordert wie damals im Kreissaal oder sieht ein Foto aus dem Krankenhaus im Album.

Es ist ja nur eine erklärliche Folge, dass dies zu Anstrengung, Überforderung, Gereiztheit, Rückzug oder auch anderen Reaktionen führen kann. Im Grunde ist jede Reaktion nach einem belastenden oder traumatischen Ereignis möglich – und wie ich denke eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis.

In der gemeinsamen Nachsorge nehmen wir uns genau deshalb die Zeit, allem was in deiner Erinnerung als Belastung mitgetragen wird, einen Platz und Rahmen zu geben, um es zu untersuchen und möglicherweise neu ein zu ordnen, bis ein Gefühl der Vollständigkeit und erlangte Bewusstheit erlebt werden kann.

Meldet euch/Melde dich hier zu einem kostenfreien Telefonat um deine/eure Wünsche und derzeitigen Belastungen zu besprechen und einen passenden Plan zu erstellen.

Oder schreibe mir auf Whatsapp:

Scan the code
Open Chat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schreibe mir
Hier unkompliziert Kontakt aufnehmen
Hallo,
Möchtest du Erfahrungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett aufarbeiten? Schreibe mir hier direkt in Whatsapp. Dies ist kein automatischer Bot. Es kann sein, dass ich erst Abends oder morgen antworten kann.