Geburtstrauma und das Baby

Die Sicht auf das seelisch-emotionale Befinden der Ungeborenen und Neugeborenen sollte nicht vernachlässigt werden, doch ist es auch sehr stark von den weiteren Umgebungsfaktoren beeinflusst. Es gilt zwei Bereiche zu unterscheiden:

Der erste ist, dass sowohl ein ungeborenes als auch ein neugeborenes Menschenkind eng mit der Empfindung seiner Mutter verbunden ist. Es kann also die gleichen Empfindungen mit-fühlen.

Wir wissen jedoch nicht, ob das Ungeborene oder auch Neugeborene die Gefühle der Mutter, wie Trauer, Angst oder Ärger, als negative Empfindung „bewertet“. Diese kognitive Einschätzung ist wahrscheinlich noch nicht ausgeprägt. Können die Gefühle der Mutter also in der Folge Stressbelastungssymptome beim Ungeborenen oder dem Säugling auslösen?
Vermutlich ist es eher eine Übertragung körperlicher Anspannung, zum Beispiel den Stresshormonen, die dann auch beim Kind erhöht sind? Deshalb eignet sich bei der Aufarbeitung und Integration mit den Babys vermutlich auch gut ein körperorientierter Ansatz.
Doch was nützt eine Verarbeitung für das Baby, wenn die Eltern weiterhin Stressreaktionen zeigen? Natürlich muss auch der Auslöser bearbeitet werden – und zwar zuerst.

Die Bindung spielt auch in der weiteren Entwicklung eine wesentliche Rolle zur Einschätzung von Gefahren, aber auch zur Beruhigung in gefährlichen Situationen. Im Mutterleib ist eine zumindest körperliche Bindung immer vorhanden. Vermutlich können Mutter auch wahrnehmen, wenn es ihrem Nachwuchs im Mutterleib nicht gut geht. Es ist jedoch häufig schwer zu unterscheiden, ob es eine eigene Angst oder wirklich die Wahrnehmung dieser Mutter-Kind Bindung ist, die mögliche Sorgen hervor bringt.
Ängste werden meist zusätzlich durch die medizinische Versorgung oder auch Medien untermauert.

Anders ist es mit den Erfahrungen, die das Ungeborene oder Neugeborene selbst macht. Wie erlebt es im Mutterleib körperliche Interventionen wie die Nadel zur Blutentnahme oder die Saugglocke, die am Kopf zieht?
Wie erlebt es Gefühle, die auf es gerichtet sind, wie eine Ablehnung der Mutter? Dies kann als tatsächliche Bedrohung empfunden werden und sehr wohl Stressbelastungssymptome zur Folge haben, die sich nach der Geburt zeigen, wie zum Beispiel eine Empfindlichkeit am Kopf berührt zu werden, genau an der Stelle, an der eine Saugglocke angesetzt wurde.

Wenn wir das Verständnis von Trauma und Belastungsreaktionen für jedes Alter gleich verstehen wollen, müssten wir annehmen, das auch das Neugeborene das was es erlebt als Bedrohung wahrnehmen kann.
Und Bedrohungen wollen verstanden werden, um sie integrieren zu können.

In meiner Begleitung für Familien nach belastenden Geburtserfahrungen wird deshalb auch in dieser Reihenfolge gearbeitet. Erst werden die Eltern unterstützt, Belastung an das Geburtsereignis loslassen zu können.

Dann kann mit dem Baby gearbeitet werden. Wir vereinbaren dabei die Beziehung zur Mutter als wichtigste Ressource, das Ereignis als Erinnerung und Auslöser von Bilder, Gedanken und Emotionen und die Körperarbeit.

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